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Wohnungsanpassung im Alter – diese nützlichen Hilfsmittel und Maßnahmen können bezuschusst werden

5 Minute Lesen

Von Andrea Ackerman

Nicht jeder will im Alter in ein Altersheim oder eine Wohngemeinschaft umziehen. Ein Auszug aus der eigenen Wohnung ist eine Menge Arbeit, vor allem für ältere Menschen. Es kann auch emotional schwierig sein, einen Ort zu verlassen, an dem man so viel Zeit verbracht und lebenslange Erinnerungen geschaffen hat.

Deshalb bevorzugen vielleicht einige Senioren, so lange wie möglich in ihrer derzeitigen Wohnung zu bleiben. Dies kann jedoch zum Problem werden, wenn die Wohnung nicht zugänglich oder sicher ist. Älter werdende Menschen sind verwundbar. Daher besteht für sie ein höheres Risiko von Unfällen oder Stürzen. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, Ihr bisheriges Zuhause so umzugestalten, dass es Ihren aktuellen Bedürfnissen entspricht.

Ingo Bartussek / Shutterstock

Finanzielle Hilfe für altersgerechte Wohnungsanpassung

Natürlich kostet es Geld, eine Wohnung sicherer und zugänglicher zu machen. Glücklicherweise kann der Staat mit Förderprogrammen (wie z. B. die KfW-Förderung für altersgerechtes Umbauen1) helfen, den Einbau von Treppenliften, Handläufen, Zugängen zum Haus und andere notwendige Veränderungen zu finanzieren.2 Die einzelnen Bundesländer bieten auch eigene Programme, die altersgerechte Wohnungsanpassung fördern.3 Darüber hinaus gewährt die Pflegeversicherung pflegebedürftigen Menschen einen Zuschuss zu bestimmten Anpassungsmaßnahmen.4

Informieren Sie sich auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über aktuelle Fördermöglichkeiten und ob Ihre Situation für eine staatliche Unterstützung in Frage kommt.

Wohnungsanpassungsmaßnahmen für ein angenehmeres Leben im Alter

Die Senioren sind mit vielen Beschwerden konfrontiert, die ihre Funktionsfähigkeit und Mobilität erheblich einschränken. Vor allem wenn sie krank oder behindert sind, kann die eigene Wohnung ein Hindernisparcours sein – wenn sie schlecht gestaltet oder unzureichend ausgestattet ist. Daher ist es wichtig, die Wohnräume so anzupassen, dass sie barrierefrei, sicher und komfortabel sind. Es gibt verschiedene Umbaumaßnahmen und technische Hilfsmittel, die den Alltag erleichtern und für die Sie möglicherweise eine finanzielle Unterstützung erhalten können. Diese Lösungen können Ihnen helfen, die Unabhängigkeit in Ihren eigenen vier Wänden für lange Zeit zu genießen.

1. Begehbare Badewanne mit Dusche

Jeder dritte Erwachsene über 65 Jahre stürzt einmal im Jahr. Vermeiden Sie also Ausrutscher und Stürze beim Duschen, indem Sie sich eine begehbare Badewanne einbauen lassen. Begehbare Badewannen sind mit einer Tür ausgestattet, die Ihnen das Ein- und Aussteigen aus der Badewanne ermöglicht, ohne dass Sie gefährliche Stufen betreten müssen. Dank dem eingebauten Sitz können Sie sich in einer aufrechten Position waschen. Der rutschfeste Boden, Handläufe, schneller Abfluss und andere wichtigen Funktionen bieten einen zusätzlichen Komfort.5

2. Treppenlift

Viele Senioren sind nicht mehr imstande, die Treppe hinauf- oder hinunterzugehen, so dass ein ganzer Bereich ihres Hauses für sie unzugänglich wird. Wenn das bei Ihnen der Fall ist, kann sich die Investition in einen Treppenlift für Ihr Zuhause lohnen. Diese Lifte können einfach an der Wand oder an der Treppe angebracht werden. Sie werden oft mit Batterien betrieben, so dass Sie den Lift auch bei einem Stromausfall benutzen können. Fachleute sind sogar in der Lage, sie an geschwungenen Treppen und an Außentreppen zu installieren.6

3. Senkrechtlift

Für Personen mit eingeschränkter Mobilität, besonders für diese, die einen Rollstuhl benutzen, gibt es eine alternative Lösung – Senkrechtlifte, auch „Homelifte“ genannt. Sie werden im Gegensatz zu Treppenliften unabhängig von Treppen installiert. Der Senkrechtlift funktioniert ähnlich wie ein klassischer Personenaufzug und bringt Sie sicher und problemlos von Etage zu Etage. Er kann im Außenbereich als auch im Innenbereich eingebaut werden. Dabei nimmt er wenig Platz und erfordert keine aufwendigen Baumaßnahmen. Die Senkrechtlifte sind in verschiedenen Größen erhältlich.7

4. Anpassungen in der Küche

Wenn Sie selbstständig leben, müssen Sie immer noch für sich selbst kochen und andere Aufgaben in der Küche erledigen. Um die täglichen Aufgaben leichter zu machen, können Sie die Küche umgestalten. Zum Beispiel können Sie die Küchenarbeitsflächen von einem Fachmann absenken lassen, um sie besser zugänglich zu machen. Sie können auch Geräte wie die Mikrowelle so umstellen, damit sie für Sie gut zugänglich sind. Kleine Veränderungen wie diese können die Zubereitung von Mahlzeiten wesentlich bequemer machen.8

5. Elektrisch verstellbares Bett

Für Senioren und Menschen mit Behinderungen kann ein elektrisch verstellbares Bett das Einschlafen sehr viel angenehmer machen. Im Gegensatz zu normalen Betten und Matratzen können sie an die Bedürfnisse des Körpers angepasst werden. Diese Betten können so eingestellt werden, dass sich Ihr Ober- oder Unterkörper neigt. Außerdem kann die Höhe des Betts verstellt oder der Rahmen gekippt werden, so dass der Benutzer eine Konfiguration finden kann, die sowohl bequem ist als auch das Ein- und Aussteigen erleichtert.9

6. Änderung des Bodenbelags

Eine weitere Gefahr, mit der Senioren in ihrer derzeitigen Wohnung konfrontiert werden können, ist der Fußboden. Egal, ob es sich um zottelige Teppiche oder rutschige Hartholzböden handelt, Sie müssen die Böden sicherer machen, um die Sturzgefahr zu minimieren. Sie können die Böden verbessern und gleichzeitig rollstuhlgerecht gestalten, indem Sie an rutschigen Stellen Teppiche auslegen, die zusätzlichen Halt bieten. Andere Lösungen sind die Beseitigung von möglichen Stolperfallen oder das Anbringen von Handläufen an Stellen, an den ein Unfallrisiko besteht.10

7. Verbreiterung von Türöffnungen

Wenn man älter wird, kann es schwierig sein, durch schmale Türöffnungen zu gehen, vor allem, wenn man auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen ist. Deshalb ist es vielleicht sinnvoll, zu kleine Türöffnungen verbreitern zu lassen. Nach Angaben von DIN 18040 sollen die Türe in der Wohnung eine Lichte Breite von mindestens 90 cm haben, um rollstuhlgerecht zu sein. Außer der Bequemlichkeit lässt eine breitere Tür mehr Licht herein und lässt die Wohnung größer erscheinen, als sie tatsächlich ist.11

8. Smart-Home-Geräte

Die Technologie wird jeden Tag weiterentwickelt, was perfekt für Senioren ist, die zusätzliche Unterstützung benötigen. Zum Beispiel können sprachgesteuerte Geräte wie Google Home und Amazon Alexa auf Ihren Wunsch bestimmte Aufgaben ausführen. Lassen Sie sich von ihnen an Termine erinnern, das Licht ausschalten oder sogar die Temperatur in der Wohnung regeln. Sie können Ihnen auch Antworten auf alle Fragen geben, die Ihnen einfallen. Sparen Sie also Ihre Kräfte und lassen Sie Ihren virtuellen Assistenten stattdessen Dinge für Sie erledigen.12

9. Medizinisches Alarmsystem

Wenn es um die Sicherheit von Senioren geht, kann man nicht vorsichtig genug sein. Ein medizinisches Alarmsystem kann möglicherweise Ihr Leben retten, wenn Sie jemals verletzt oder krank werden. Alles, was Senioren tun müssen, ist, rund um die Uhr ein kleines Alarmgerät zu tragen. Im Falle eines Notfalls können Senioren schnell den Alarmknopf drücken. Das ist ideal für den Fall, wenn sie hinfallen und kein Telefon in der Nähe haben. Das Gerät stellt eine Verbindung zu Notdiensten und voreingestellten Kontakten her, so dass sie so schnell wie möglich Hilfe erhalten können, egal wo sie sich befinden.13

10. Aufstehhilfen

Schmerzende Knochen und Muskeln können es Senioren schwer machen, aus dem bequemen Sessel, Stuhl oder Sofa aufzustehen. Um diese Probleme zu vermeiden, können Sie einen mechanischen Katapultsitz installieren. Dank diesem Gerät können Sie sich nach vorne neigen, was das Aufstehen und Hinsetzen erleichtert. Es gibt auch elektrische Katapultsitze mit Fernbedienung, die per Knopfdruck aktiviert oder gestoppt werden. Mit Hilfe von Katapultsitzen können Sie sanft und ohne fremde Unterstützung in die aufrechte sitzende Position gelangen.14

Finden Sie online mehrere Tipps für altersgerechte Wohnraumanpassung

Schon kleine Veränderungen zu Hause, die wenig Aufwand und Kosten bedürfen, können den Alltag erleichtern und die Sturzgefahr verringern. Zum Beispiel können Sie mehr Tageslicht in die Wohnung lassen, Nachtlichter installieren und Anti-Rutsch-Matten in der Dusche oder Badewanne anbringen. Informieren Sie sich im Internet über einfache Änderungen, die Sie schon jetzt vornehmen können, um die Kontrolle über Ihr Zuhause zu übernehmen. Anstatt umzuziehen, können Sie Ihr Zuhause so anpassen, dass es Ihren Bedürfnissen als Senior entspricht. Auf diese Weise können Sie in der vertrauten Umgebung bleiben und ein unabhängiges Leben führen.